Feuerwehrrente
Altenstadt führt eine "Feuerwehrrente" ein
Als erste Kommune in ganz Hessen führt Altenstadt für seine aktiven Einsatzkräfte bei der Freiwilligen Feuerwehr eine geförderte ?Feuerwehr-rente? nach dem Muster der Rürup- oder Riester-Rente ein. Sie gilt für alle Einsatzkräfte, die im Vorjahr an mindestens 12 Übungen oder Einsätzen teilgenommen haben und schließt einen monatlichen Zuschuss von bis zu 60 Euro ein, der zweckgebunden für die private Altersversorgung zu verwenden ist. So erhält ein Feuerwehrangehöriger mit 2-10jähriger Zugehörigkeit eine Förderung von 40 Euro monatlich, bei mindestens 11 Jahren sind es 50 Euro und bei mehr als 21 Jahren 60 Euro. Mit diesem Beschluss der Gemeindevertretung will man das freiwillige Engagement der Feuerwehrleute festigen, sie langfristig an diese verantwortungsvolle Aufgabe binden und für Neu- und Quereinsteiger einen Anreiz bieten, sich ebenfalls am aktiven Feuerwehrdienst zu beteiligen.
Hintergrund für diese Förderungsmaßnahme, die im Etat der Gemeinde mit immerhin rund 85 000 Euro zu Buche schlägt, ist der hier wie bei den meisten anderen Freiwilligen Feuerwehren zu beobachtende eklatante Mitgliederschwund bzw. Mangel an Nachwuchskräften, was natürlich die Einsatztauglichkeit schwächt. Denn da bei Alarmierung besonders tagsüber nicht immer alle Aktiven sofort einsatzbereit oder abkömmlich sind, passiert es nicht selten, dass unterbesetzte Einheiten ausrücken müssen, die zwar einen Kleinbrand löschen können, doch z.B. bei einem größeren Wohnhaus-brand glatt überfordert sind. Je mehr Menschen sich aber in den Dienst der Brandbekämpfung und Gefahrenabwehr stellen, umso weniger solch problematischer Engpässe treten ein und umso besser kann die Sicherheit der Bürger rund um die Uhr gewährleistet werden.
Gleichzeitig wurde beschlossen, auch den Führerscheinerwerb für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zu fördern. Junge Feuerwehrleute, die ihre Führer-scheinprüfung nach dem 1. Januar 1999 abgelegt haben, dürfen nämlich nur Fahrzeuge b i s 3,5 Tonnen führen - die meisten Feuerwehrautos haben jedoch ein höheres Gesamtgewicht. Um auch in dieser Beziehung unabhängiger zu werden, wird die Gemeinde in Zukunft die Finanzierung von bis zu 3 entsprechenden Führerscheinen pro Jahr übernehmen.
Mit der ungewöhnlichen Initiative will man auch die Arbeit der örtlichen Feuerwehr-Fördervereine unterstützen, die sich ebenfalls um neue Mitglieder bemühen und diesbezüglich besonders im Bereich der Jugend- und Bambini-feuerwehren große Verdienste erworben haben. Das neue Konzept soll nun dazu beitragen, die Motivation der aktiven und potentiellen Feuerwehrfrauen und -männer zu stärken und die Beitrittsbereitschaft neuer Freiwilliger zu erhöhen. Bleibt zu hoffen, dass das löbliche Altenstädter Beispiel Schule macht und von möglichst vielen anderen hessischen