Biokunststoffe (Plastik) gehören nicht in die Biotonne

Biokunststoffe (Plastik) gehören nicht in die Biotonne

Kompostierbare Kunststoffbeutel werden als Störstoff aussortiert – Papiertüten und Zeitungspapier zum Sammeln von Bioabfall empfohlen. Während der letzten Jahre finden sich vermehrt biologisch abbaubare Kunststoffe im Handel: Verkaufsschalen für Fleisch, Trinkbecher und Bioabfallbeutel. Die biologisch abbaubaren Beutel werden gerne für die Sammlung von Bioabfall verwendet, weil die Nutzer sie praktisch finden und die Biotonne sauber bleibt. Zudem denken die Verbraucher, dass die aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen wie Mais und Weizen hergestellten Biokunststoffe in Kompostierungsanlagen  ökologisch verwertet werden.

„Die Biobeutel sind optisch kaum von anderen Plastiktüten zu unterscheiden. In unserer Kompostierungsanlage in Niddatal-Ilbenstadt, in der alle Abfälle aus Wetterauer Biotonnen verarbeitet werden, werden sie als Störstoffe vollautomatisch aussortiert. Wir müssen sie dann als Restabfall mit zusätzlichen Kosten entsorgen. Gerade die Leute, die glauben, mit der Verwendung solcher Beutel umweltfreundlich zu handeln, sind enttäuscht, wenn sie bei einer Führung durch unsere Aufbereitungshalle erfahren, dass ihre extra gekauften Beutel im Restmüll landen“, erläutert Dr. Jürgen Roth, Geschäftsführer der Kompostierung Wetterau, die das Humus und Erdenwerk betreibt. Die Zusatzkosten gehen letztendlich in die Kalkulation der Bioabfallgebühren ein, die die Städte und Gemeinden bezahlen müssen.

Auch die Müllwerker können die „kompostierbaren“ Kunststoffbeutel von normalen Plastiktüten schlecht unterscheiden. Für den Bürger besteht die Gefahr, dass die Biotonne wegen „falscher“ Befüllung ungeleert stehen bleibt. „Auch das Umweltbundesamt sieht die Kompostierung von biologisch abbaubaren Kunststoffen für keine sinnvolle Art der Verwertung. In einer Stellungnahme stellt das Umweltbundesamt keine rechtzeitige Verrottung und keinen Nutzen für die Umwelt fest. Zudem stellte sich heraus, dass Beutel nicht nur aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, sondern auch aus Öl und anderen fossilen Rohstoffen“, ergänzt Roth.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Wetteraukreises empfiehlt, den Bioabfall in Papiertüten, die auch im Handel angeboten werden, zu sammeln oder die Küchenabfälle direkt in Zeitungspapier einzuwickeln. So werden die Fliegen von den Bioabfällen ferngehalten und damit einer Madenbildung in der Biotonne weitgehend vorgebeugt. Außerdem werden Flüssigkeiten im Bioabfall durch das Zeitungspapier gut aufgesaugt, so dass die Biotonne nicht so stark verschmutzt.

Bioabfall lässt sich problemlos in Papiertüten und der Zeitung von gestern sammeln.

Ansprechpartnerin Öffentlichkeitsarbeit
Birgit Simon
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